Bischöfliches Palais , Graz

Das Bischöfliche Palais beherbergt heute das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Graz-Seckau. Es befindet sich am Bischofplatz im ersten Grazer Stadtbezirk Innere Stadt.

Geschichte

Die Gründung des Palais geht auf eine Hausschenkung des Ottokar von Graz im Jahr 1254 zurück, der sein Haus dem Bischof Ulrich von Seckau überantwortete. Der nun Bischofhof genannte Bau diente als Absteigehof des Bischofs, der seinen Sitz bis 1780 im obersteirischen Domstift Seckau hatte. Ein Grazer Verzeichnis aus dem Jahr 1572 nennt den Hof an seinem heutigen Standort. Nach der Regulierung der Diözesen durch Kaiser Joseph II. wurde das Palais endgültig zur fürstbischöflichen Residenz der Diözese Graz-Seckau erhoben. Gegenwärtig ist in den Räumlichkeiten das Bischöfliche Ordinariat untergebracht.

Architekturgeschichte

Im 13. Jahrhundert erfolgte ein Ausbau unter Bischof Leopold und um 1454 ein Um- und Neubau des Bischofhofes. Dabei wurde der Speisesaal zur Hauskapelle umfunktioniert. Fürstbischof Graf Joseph Adam von Arco ließ um 1781 das Gebäude nach den Plänen von Joseph Stengg erweitern. 1861 wurde der Westtrakt unter dem Architekten Joseph Mixner errichtet und 1903 folgte der Südtrakt unter Johann Guido Wolf.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex durch Bombentreffer stark beschädigt. Unter anderem führte das zur Zerstörung des josephinisch-klassizistischen Portals, das mit einem Wappen des Bistums versehen war. Durch die Erschütterung der Bombentreffer wurden aber auch im ersten Obergeschoss bis dahin verborgene Wandmalereien aus der Zeit um 1270 freigelegt. Sie zeigen figürliche Darstellungen im romantischen Zackenstil. Von 1947 bis 1950 erfolgte der Wiederaufbau des Bischöflichen Palais nach den Plänen der Architekten Harald Bleich und Franz Ignaz Gallowitsch mit einer Vereinheitlichung der Schauseite, des Portals mit Durchfahrt zum Innenhof sowie des gesamten Südtrakts.