Helmut-List-Halle, Graz

Die Helmut-List-Halle (kurz: List-Halle) ist eine Mehrzweck- und Eventhalle in Graz. Unter Jugendlichen ist sie besonders als Veranstaltungslocation für Maturabälle (Abiturbälle, Abschlussbälle) bekannt. Neben Bällen, werden auch diverse Konzerte veranstaltet. Ebenso kann sie als Kongress- und Seminarhalle gemietet werden.

Die List-Halle war einst eine abbruchsreife Fabrikshalle, die zwischen 2002 und 2003 umgebaut wurde. Vier Monate Planungszeit und zehn Monate Bauzeit brauchte es, bis am 9. Jänner 2003, im Jahr des Kulturhauptstadt-Statuses von Graz, die neue Helmut-List-Halle offiziell eröffnet werden konnte.

Zahlen, Daten, Fakten

Die Helmut-List-Halle besteht aus drei Teilen: Foyer, Halle und Backstagebereich.

Das Foyer ist knapp 36 Meter lang, 14 Meter breit und 14 Meter hoch. Es hat eine Fläche von rund 550 m². Die Halle ist knappe 45 Meter lang, ca. 23 Meter breit und 12 Meter hoch. Die Fläche beträgt rund 1.100 m². Der Backstagebereich ist knapp 28 Meter lang und 15 Meter breit. Er hat eine Fläche von ungefähr 350 m².

Der gesamte Hallen-Komplex, also Foyer, Halle und Backstagebereich in einem, ist 113 Meter lang, 34 Meter breit und 15 Meter hoch.

Konstruktion

Architekt Markus Pernthaler nutze für "sein" Werk hauptsächlich Glas, Beton und Stahl.

Besonders im Foyer und im Backstagebereich wurden viel Glas verbaut, was besonders leicht und luftig wirken soll. Die Halle selbst besteht aus Vollholz und Stahl, die nur durch Doppeltüren (Türe - Freiraum - Türe) zu betreten ist, was auch die Aufnahme von CD's ermöglicht. An der Hallendecke befindet sich eine Leimbindekonstruktion, die besonders das Eigenresonanzverhalten begünstigt, ebenso das Schwingungsverhalten und die Klangqualität. Die Außenwände und der Boden bestehen aus mehreren Schalen. Dies verhindert störende Schallwellen, was angesichts des direkt angrenzenden Grazer Bahnhofs sehr von Vorteil ist.

An der Südseite der Helmut-List-Halle befindet sich eine 350 m² große Photovoltaik-Anlage mit transluszenten Solarzellen. Im Jahr werden so ungefähr 26.000 kWh elektrische Energie in das öffentliche Netz eingespeist.

Im Backstagebereich befinden sich neben der Haustechnik auch das Tonstudio. Dies ermöglicht Ton- und Live-Aufnahmen.

Im Obergeschoß schließlich befinden sich Seminarräume bzw. Büroräumlichkeiten und Garderoben.

List-Halle als Maturaball-Location

Schnell wurde die neue Halle auch für Maturaball-Veranstaltungen interessant und bereits im Dezember 2003 wurde hier der erste Maturaball veranstaltet. Ballveranstalter, die die List-Halle mieten, sehen vorallem im Konzept "Alles unter einem Dach" ihren Vorteil. Die große Haupthalle dient als Tanzsaal, während das Foyer bis 2 Uhr früh als Vorraum, danach als sogenanntes "Übergangslokal" dient. Dadurch erspart man sich einen oft weiten Weg von Balllocation zu Übergangslocation. Auch das Sektfrühstück ab 6 Uhr morgens findet im Foyer statt. Der Backstagebereich wird während des Balles als Disco-Raum genutzt.

Großer Nachteil der Halle ist, dass sie nicht, so wie der Grazer Congress, zentral in der Innenstadt zu finden ist. Ebenso werden oft die plumpe Bauweise bemängelt, da vorallem Foyer und Backstagebereich wie Betonbunker wirken können, sofern sie nicht beschmückt sind. Neben dem Grazer Congress hat sich in den letzten Jahren auch die Grazer Seifenfabrik als Konkurrent in Sachen Maturabälle aufgedrängt.