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Die Universitätsbibliothek Graz (UB Graz) ist die größte wissenschaftliche Bibliothek der Steiermark, für die sie auch das Pflichtexemplar-Recht besitzt. Sie bildet einen Teil der Karl-Franzens-Universität Graz und besteht aus der Hauptbibliothek, einer Fakultätsbibliothek (für Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) sowie verschiedenen Fachbibliotheken und Beständen an Instituten, ist aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Universitätsbibliothek Graz verdankt ihren Ursprung der Gegenreformation. Seit 1571 waren Jesuiten in der mehrheitlich protestantischen Stadt Graz, wo sie nach dem Wunsch des Landesfürsten Erzherzog Karl die Rekatholisierung betrieben. Zu diesem Zweck wurde 1573 neben dem Dom ein Jesuitenkollegium mit einer angeschlossenen Schule gegründet, die auch über eine eigene Bibliothek verfügte. 1585 wurde diese Schule von Papst Gregor XIII. als Jesuitenuniversität bestätigt, wodurch die Bibliothek den Status einer Universitätsbibliothek erhielt. Sie wuchs rasch durch den Zugang von Büchern aus aufgelassenen Klöstern sowie durch Schenkungen und Ankäufe. Wie die Universität selbst, die im wesentlichen aus einer theologischen Fakultät bestand, war auch für die Bibliothek die Theologie der wichtigste Sammelschwerpunk, der jedoch nicht auf katholische Werke beschränkt war. Auch die Naturwissenschaften waren gut vertreten, was auf den Einfluss des Mathematikers Paul Guldin zurückzuführen ist, der Professor an der Jesuitenuniversität Graz war. Diese fand durch die Aufhebung des Jesuitenordens 1773 ein Ende und wurde in eine staatliche Universität umgewandelt.
1775 wurde durch kaiserliches Dekret die Universität Graz 42 offiziell neu gegründet und mitsamt ihrer Bibliothek in die staatliche Verwaltung übernommen. Allerdings waren die meisten kaiserlichen Beamten, die sie und die Universitätsbibliothek verwalteten, ehemalige Jesuiten. 1781 wurde die Bibliothek nach baulichen Adaptierungen ihrer neuen Räumlichkeiten wieder eröffnet. Sie war nun erstmals öffentlich zugänglich. Ihr größtes Problem war der Verlust des aus 28 Bänden bestehenden Bibliothekskatalogs, der vermutlich dem Groll der Jesuiten zum Opfer fiel. Er wurde bis heute nicht mehr aufgefunden. Der Bücherzuwachs aus aufgelassenen Jesuitenbibliotheken verschärfte das Chaos noch.
Wie etliche weitere Universitäten wurde auch die Grazer Universität 1782 von Kaiser Josef II auf den Status eines Lyzeums herabgestuft. Der Bestand der Bibliothek wuchs jedoch weiter an.
Nach 45 Jahren, am 19. April 1827, wurden die alten Rechte durch Kaiser Franz II wiederhergestellt. Seitdem führt die Universität nach beiden Gründern den Namen Karl-Franzens-Universität Graz. Da mit der Wiedererrichtung der Universität die Auflage verbunden war, dem Staat keine zusätzlichen Kosten zu verursachen, blieb die Universitätsbibliothek für ihre Bestandserweiterung auch weiterhin Nachlässe und Schenkungen angewiesen. Erst als 1870 der Personalstand von 3 auf 6 Bedienstete aufgestockt und die Dotation von 830 auf 4000 Gulden erhöht wurde, konnte die Bibliothek ihre Aufgaben erstmals nach langer Zeit wieder einigermaßen erfüllen.
Bedingt durch die räumliche Enge der Universität in der Grazer Innenstadt wurde ab 1891 am Stadtrand (im heutigen Bezirk Geidorf) ein Neubau begonnen, wobei die einzelnen Gebäude zu unterschiedlichen Zeiten in Betrieb geommen wurden. Die Bibliothek übersiedelte vom 9. bis 22. September 1895 mit 135.000 Bänden ins Hauptgebäude der neuen Universität. Ihre weitere Entwicklung erlitt duch beide Weltkriege Rückschläge in der Bestandsvermehrung und der Verwaltung. Zum Schutz vor den Luftangriffen auf Graz wurden 1944 60.000 Bände ausgelagert. Am 22. Oktober 1945 erfolgte die Wiedereröffnung. 4.500 Bände (darunter 200 Handschriften) sind dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen.
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vor allem durch bauliche Veränderungen und eine zunehmende Dezentralisierung geprägt. Die Bibliothek erhielt bereits in den 70er Jahren einen allerdings architektonisch anspruchslosen modernen Zubau. 1994 bis 1996 erfolgte der Bau des ReSoWi-Zentrums, das die zur Universitätsbibliothek gehörende Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultätsbibliothek beherbergt. Gleichzeitig entstand auch ein großer Zubau zum Hauptgebäude, der ausschließlich der Universitätsbibliothek zur Verfügung steht. Zusätzlich zum Ausbau der Hauptbibliothek wurden auch räumlich entfernte Fachbibliotheken errichtet, beispielsweise im Universitätszentrum Wall in der Merangasse. 1996 wurde eine Mediathek für audiovisuelle Medien eingerichtet. Infolge der Aufspaltung der Universität wurde die bisherige Fakultätsbibliothek für Medizin im Jahre 2004 zu einer eigenständigen Universitätsbibliothek. Zusammen mit der Universitätsbibliothek Innsbruck und der Universitätsbibliothek Wien übernahm die Universitätsbibliothek Graz die Führung bei der Bildung von nationalen und internationalen Konsortien zur Nutzung elektronischer Zeitschriften und Bücher, deren Aufbau 1998 begonnen wurde. Am 1. Juli 2005 wurde an der Universitätsbibliothek Graz die "Kooperation E-Medien Österreich" zur Koordinierung der Nutzung von E-Ressourcen eingerichtet.
Bei der Übernahme in die Staatlichkeit bekam die Universitätsbibliothek zwei Bedienstete (den Direktor und einen Bibliotheksdiener). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand das Personal aus 17 Personen, von denen 8 wissenschaftliche Beamte waren. Zur Jahrtausendwende waren 120 Personen an der Bibliothek beschäftigt.
Der Buchbestand der älteren Universitätsbibliothek ist historisch unsicher. Für das Jahr 1773 gibt es eine Angabe von 10.000 Bänden, für 1776 eine andere von 42.000 Bänden. Später sollen es nach anderen, wohl ebenso unverläßlichen Quellen wieder weniger und 1839 bereits 50.000 Bände gewesen sein. Eine Zählung 1860 ergab einen Bestand von etwa 38.000 gedruckten (z. T. mehrbändigen) Werken. 100.000 Bände wurde etwa 1879 erreicht, 200.000 in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Zur Jahrtausendwende umfaßte der Gesamtbestand der Universitätsbibliothek Graz fast 3 Millionen gedruckte Bände, über 2000 Handschriften, etwa 1200 Inkunabeln, zahlreiche Gelehrten-Nachlässe sowie etwa 1400 laufende Zeitschriften.
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